ROBOTIK / MODELLIT – DIE ZUKUNFT HAT BEGONNEN
Betonelemente wie sie von Filigran gefertigt werden sind zum Grossteil nicht Serienprodukte. Entsprechend hoch ist ist der Kostenanteil für den Bau der Formen (Schalungen). Sei dies für Schächte, spezielle Hochbau-Elemente oder zunehmend Objekte im Rahmen von Restaurierungen im Denkmalschutz. Also auch dort, wo Steinhauerarbeiten Baubudgets sprengen: Zierelemente, Säulen, Säulenkapitelle, Brunnen, Figuren, Abgrenzungen u.a.m.
Mit der Robotertechnologie wird die Herstellung jeder erdenklichen Gussform unumständlich möglich.
Der Filigran «Specht» bringt Industrie 4.0 in den Schalungsbau
Der vom weltweit führenden Roboter-Entwickler KUKA (Augsburg, Deutschland) gefertigte Filigran-Roboter erfüllt mit seiner Spitzentechnologie die Voraussetzungen für Industrie 4.0. Der Roboter läuft betriebsintern unter der Bezeichnung «Specht», denn der Specht veranschaulicht die Funktion des KUKA-Roboters der allerneuesten Generation.
Bei dem für Filigran entwickelten Anwendungskonzept handelt es sich um eine Fräsanlage in Form der aktuell modernsten Ausführung eines hoch entwickelten 6-Achsen-Industrieroboters. Ein externer Drehtisch für das zu fräsende Material erweitert die Flexibilität und Performance der 3D-Bearbeitung auf ein Maximum.
Damit erfüllt der Filigran-Roboter alle Anforderungen des in Architektur und Ingenieurkunst immer wichtigeren Building Information Modeling (BIM).
So funktioniert der Filigran-Roboter
Das neue und von Filigran in der Baupraxis bereits in komplexen Beispielen erfolgreich erprobte Verfahren ist mit dem 3D-Drucker vergleichbar, einfach in umgekehrter Weise.
Der konventionelle Schalungsbau nach Plänen ist «analoge» Schreiner- bzw. Handarbeit und folglich zeitaufwändig.
Neu werden die ohnehin am Computer erstellten Pläne als Software eingelesen, und der Filigran-Roboter fräst mit hoher Geschwindigkeit aus Kuben von bis zu 2000 mm Seitenlänge (Sagex/Styropor, Holz, div. Kunststoffe) das exakte Positivmodell. Dieses wiederum dient im anschliessenden Verfahren als Vorlage für die automatisierte Schalungsherstellung.
Die Zeit- und Kostenersparnis sind enorm und zeigen sich wohltuend in tieferen Produktionspreisen, sprich Baukosten.
Drei Gründe für die Einführung der Robotik
Präzision
Der Roboter fräst millimetergenau nach den vorgegebenen und ohnehin bestehenden Plänen – sie sind die Software und garantieren höchste Qualität.
Zeitgewinn & Kostenreduktion
Der Schalungsbau wird enorm beschleunigt. Was konventionell in Zeiträumen von Tagen geschieht, ermöglich der Roboter rationell und wirtschaftlich in wesentlich kürzerer Zeit. Daraus resultieren hohe Kostenminderungen.
Personelle Ressourcen
Es wird immer schwieriger, genügend kompetente Fachleute für den konventionellen Schalungsbau zu rekrutieren und auszubilden. Und schliesslich ist der Robotik-Einsatz saisonunabhängig, was die Betriebskosten zusätzlich mildert.
Der richtige Zeitpunkt
Die Robotertechnologie in der industriellen Fertigung begann Mitte der 1970-er Jahre. Seit über einem Jahrzehnt ist sie in der Serienproduktion eine nicht mehr wegzudenkende Technologie. Führend ist die Automobilindustrie – dort hat der Mensch im Zuge der Automation die Handarbeit weitestgehend abgegeben und die Kontrollfunktion übernommen.
Auf der Baustelle ist der Einsatz der Robotik auch in Zukunft kein nennenswertes Thema. Anders im Unternehmensbereich von Filigran, in der Produktion vorgefertigter Elemente. Diese werden industriell hergestellt, und da die Konstruktionen zunehmend nur noch via Desktop geplant werden, ist die Übertragung der Daten in die Schalungsherstellung eine logische Konsequenz.
Digitalisierung im Bauwesen
Ein weiterer Grund für die Digitalisierung im Bauwesen ist die Zunahme der Applikationen («Apps») via Fotografie. So kann bspw. ein zu ersetzender Schacht vom Mitarbeiter vor Ort via Smartphone fotografiert werden, die in der App integrierte Programmsoftware erstellt den Plan, und der Mitarbeiter sendet diesen per Whatsup, SMS oder Mail ab Smartphone an Filigran.
Der Nutzen: Der neue Schacht kann bereits nach einigen Stunden geliefert werden. Im Vergleich zum konventionellen Vorgehen ein Zeitgewinn von Tagen!
Zukunftsmusik? Nein, solche Apps sind in anderen technischen Anwendungen bereits tägliche Routine (siehe Fotografieeinsatz im 3D-Druck) und Filigran arbeitet im Unternehmensprojekt «MODELLIT» bereits an der Entwicklung solcher Anwendungen.
MODELLIT by Filigran «live»
Im Interview des Online-Portals BERN-OST mit Markus Hirschi geht die Journalistin unter anderem auch auf das Thema Arbeitsplätze ein: Welchen Einfluss haben Robotik und Digitalisierung? Und hier zeigen sich die Vorteile der Innovation: Sie schafft neue und bisher kaum bezahlbare Möglichkeiten, und damit auch neue und moderne Arbeitsplätze.